Titel: PAC Quality Checks: Die 3 häufigsten Warnungen verstehen. Benutzeroberfläche von PAC 2024. Im Hintergrund: Hellgrüne Häkchen auf grünem Untergrund.

PAC 2024 – 3 Quality Checks verstehen und korrigieren

Rahel Pfeffinger
geschrieben von
Rahel Pfeffinger
veröffentlicht

Der neue PAC 2024 enthält Quality Checks, die euch bei der manuellen Prüfung der PDF-Barrierefreiheit unterstützen. Wir haben uns drei Quality Checks ausgesucht und zeigen euch, was genau sie bedeuten und wie ihr die Fehlermeldungen korrigieren könnt.

Was sind Quality Checks?

Der PDF Accessibility Checker (PAC) prüft Dokumente einfach und schnell auf ihre Barrierefreiheit. Bei den bisherigen Versionen konntet ihr euch aussuchen, ob nach dem Standard der WCAG oder der PDF/UA geprüft werden soll – beides Standards, welche die technischen Aspekte der Barrierefreiheit überprüfen.

Um die finale Barrierefreiheit eines Dokuments einschätzen zu können, reichen die technischen Standards allerdings nicht aus. Laut Matterhorn-Protokoll gibt es Eigenschaften eines PDFs, die nur von Menschen überprüft und letztendlich barrierefrei gemacht werden können. Die logische Lesereihenfolge kann beispielsweise nur von Menschen beurteilt werden. 
Um euch diese manuelle Prüfung zu erleichtern, unterstützt der PAC 2024 mit seinen Quality Checks.

Die Quality Checks untersuchen zum Beispiel: Gibt es Überschriften-Tags im Dokument? Sind dann auch Lesezeichen vorhanden? Ist das Inhaltsverzeichnis mit den entsprechenden Überschriften im Text verlinkt?

Die Quality Checks zeigen also mögliche Barrieren im Dokument als Warnung an. Anschließend ist es die Aufgabe der Autor*innen einzuschätzen, ob die markierten Stellen wirklich Barrieren sind, oder ob die Warnungen ignoriert werden können.

Im Folgenden schauen wir uns drei der Quality Checks an, zu denen uns bisher einige Fragen erreicht haben und klären auf, was die Prüfpunkte bedeuten und wie ihr sie am besten korrigieren könnt.

„Note“-Elemente werden referenziert

Fußnoten (sogenannte Notes) sind oft nicht barrierefrei. Das Problem: Die Fußnote ist in der Regel durch mehrere Absätze von ihrem Verweis (der hochgestellten Zahl im Fließtext) getrennt. Nicht jede Person kann vom Verweis nach unten zur Fußnote am Ende der Seite schauen und kurzerhand wieder mit den Augen zurück an die richtige Stelle im Fließtext springen.

Was machen Menschen, die das Dokument zum Beispiel mit einem Screenreader oder über eine Bildschirmvergrößerung lesen?

Um Fußnoten barrierefrei zu gestalten müssen sie mit der jeweiligen Stelle im Text verlinkt sein. Dabei reicht eine großflächige Verlinkung auf derselben Seite nicht aus. Die Verlinkung muss ein genaues Ziel auf der Seite haben. Zeigt der PAC im Quality Check an, dass es keinen verweisenden „Link“-Tag auf der Seite gibt, dann fehlt diese zielgerichtete Verlinkung.

Lösung

Mit Hilfe von axesPDF lassen sich ganz einfach barrierefreie Verlinkungen erstellen. Öffnet dazu den logischen Strukturbaum. Oben in der Registerkarte „Extras“ findet ihr das Werkzeug „Ziele erstellen“. 
Klickt jetzt einfach auf der Registerkarte „Extras“ auf die Schaltfläche „Ziele erstellen“. Dann könnt ihr auswählen, welches Ziel ihr braucht. Wählt hier „Fuss-/Endnoten“ aus. Schließt die Aktion mit „OK“ ab.
Im Aufgabenbereich „Ziele“ könnt ihr jetzt das eben erstellte Ziel auswählen und per Drag & Drop im Logischen Strukturbaum an der richtigen Stelle zuweisen. axesPDF erstellt automatisch eine Verknüpfung, die auch mit assistiven Technologien bedienbar ist.

„TOCI“-Elemente sind korrekt mit Überschriften verlinkt

Dieser Quality Check ist vom Prinzip her ähnlich. Er beschreibt, dass jeder Eintrag im Inhaltsverzeichnis an die richtige Stelle im Dokument verlinkt werden muss. Also nicht nur auf die richtige Seite, sondern exakt zu der Stelle, wo die Überschrift steht.

Lösung

Hier könnt ihr euch an der Lösung aus dem vorherigen Kapitel orientieren (bei Registerkarte „Extras“ auf „Ziele erstellen“ klicken). In der Schaltfläche „Ziele erstellen“ setzt ihr dann ein Häkchen bei „Überschrift“ und bestätigt mit „OK“. Dann müsst ihr nur noch per Drag & Drop das erstellte Ziel im Strukturbaum zuweisen.

Links zu Internetseiten, E-Mail-Adressen usw. müssen einen Link-Tag enthalten, um barrierefrei zu sein. Dieser Quality Check überprüft, ob ein möglicher Link-Text (also ein Text, der wie ein Link aussieht, z.B. https://www...) vorhanden ist.

Wird ein Link-Text gefunden, überprüft der Quality Check, ob auch ein Link-Tag enthalten ist, also ob der Link wie ein Hyperlink funktioniert. Fehlt der Link-Tag, ist der Link nicht bedienbar – er kann nicht angeklickt werden. Deshalb ist er auch nicht zugänglich für Screenreader. Diese würden den Link dann wie einen normalen Text behandeln.

Lösung

Um einen Link-Text als Link zu taggen, könnt ihr beispielsweise Acrobat Pro nutzen. Wichtig: Denkt daran, die Link-Anmerkung (Link annotation) hinzuzufügen. Sie ist die Voraussetzung, dass der Link angeklickt werden kann und sich im Anschluss in einem Browser öffnet.

Weiteres Info-Material

Falls es mal schneller gehen soll - prüfe dein Dokument auf PDF/UA und WCAG hier: axesCheck - Software & Services - axes4

Das könnte dich auch interessieren

Kurz & gut: Was ist Intersektionalität?

Wieder einmal ein Begriff, der immer wieder in Diskussionen rund um Barrierefreiheit fällt und viele Fragezeichen…

Artikel lesen

Bühne frei für - die „Fundamentals“ der PDF-Barrierefreiheit

Auf dem Blog wurden alle "Fundamentals der PDF-Barrierefreiheit" detailliert erklärt. Hier gibt es eine…

Artikel lesen